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Bürgerversammlung Ober- und Mittelstreu:
Der Breitbandausbau warf Fragen auf Die Bürgerinnen und Bürger aus Ober- und Mittelstreu haben wenig Grund zur Klage. Sie sind mit der Arbeit von Bürgermeister Stefan Kießner und dem Gemeinderat zufrieden. Foto: Stefan Kießner | Die Bürgerinnen und Bürger aus Ober- und Mittelstreu haben wenig Grund zur Klage. Sie sind mit der Arbeit von Bürgermeister Stefan Kießner und dem Gemeinderat zufrieden. Die Ober- und Mittelstreuer sind zufrieden mit der Arbeit von Bürgermeister Stefan Kießner und dem Gemeinderat. Zumindest kam bei der gemeinsamen Bürgerversammlung für beide Dörfer wenig Kritik aus den vollbesetzten Stuhlreihen. Lediglich der Breitbandausbau und dessen Ablaufplan sorgte für Nachfragen. Da die Maßnahme noch bis Ende 2025 läuft, bat der Gemeindechef diesbezüglich um Geduld und Durchhaltevermögen. Im Zeitraum vom 1. Oktober 2022 bis 30. September 2023 lebten 952 Menschen mit Hauptwohnsitz in Oberstreu und 537 in Mittelstreu. Den größten
Anteil daran machen die 41 bis 65-Jährigen aus (knapp 40 Prozent), gefolgt von der Gruppe der 19 bis 40-Jährigen (knapp 24 Prozent). Diese Altersstruktur sei sehr ausgewogen und halte die Bevölkerungsstatistik stabil, meinte der Bürgermeister. 3,6 Millionen Euro in der Rücklage Zum Haushalt: Die allgemeine Rücklage liegt Ende 2022 bei 3,6 Millionen Euro, davon können laut Stefan Kießner anstehende Dorferneuerungsmaßnahmen in Angriff genommen werden. Große Posten auf der Einnahmenseite machen unter anderem der Anteil an der Einkommensteuer (880.000 Euro), die Schlüsselzuweisung (601.000 Euro) und die Gewerbesteuer (271.000 Euro) aus. Auf der Ausgabenseite schlagen die Kreisumlage (719.000 Euro), die Verwaltungs- und Betriebsausgaben (1,1 Millionen Euro) sowie die Kindergartenzuschüsse (474.000 Euro) zu Buche. 422.000 Euro stehen als Ausgabe für die Umgestaltung des Friedhofes an. Die Gemeinde hat vorausschauend gewirtschaftet und ist derzeit schuldenfrei. Zur Dorferneuerung Oberstreu
meinte Kießner schmunzelnd: "Es tut sich was, aber es kriegt keiner mit." Ganz anders in Mittelstreu. Hier ist der Dorfplatz "Plue" fast fertiggestellt, wie Bilder der Pflasterarbeiten eindrucksvoll belegten. "Aber bitte nicht als Parkfläche nutzen", lautete Kießners Appell. Nun soll der Landschaftsgärtner abschließend eine Linde pflanzen. Rechtzeitig zum Advent wird dann der Christbaum festlichen Lichterglanz verbreiten. Großes Lob ging an das Gremium der Teilnehmergemeinschaft für sein ehrenamtliches Engagement. App zu schnellen Kommunikation mit Bürgern Das Design der neuen Internetseite und der Gemeinde-App kam gut an. Man will beide Ortschaften richtig in Szene setzen, zudem dient die App als Bürgerservice. Wenn alles funktioniert, können unter anderem der Abfallkalender und der Veranstaltungskalender abgerufen werden. Außerdem möchte Bürgermeister Kießner diesen Weg zur schnellen Kommunikation zwischen dem Rathaus und den Bürgerinnen und Bürgern nutzen. Auch eine Wettermeldung
(zum Beispiel die Warnung vor Glatteis) soll integriert sein. Wichtig sei laut Gemeindechef, das Ganze möglichst "schlank" und übersichtlich zu halten. Der dritte Bürgermeister Holger Erhard erhielt das Wort zum Themenfeld Solar- und Dachflächen-Photovoltaikanlagen. Sein Fazit: "Es rentiert sich." Zudem ging er auf die Einsparmaßnahmen durch die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED ein. Jetzt werde nur noch rund ein Fünftel an Energie verbraucht. Ein Bürger bat in diesem Zusammenhang darum, "dunkle Flecken" im Gemeindegebiet besser auszuleuchten. Im Rückblick wurde deutlich, wieviel die Kommune kraft einer guten Dorfgemeinschaft geschafft hat. So eröffnete der "Öbere Bäck" und auch der Zunftbaum Oberstreu konnte dank helfender Hände erneuert werden. Aus den Zuhörerreihen kam Kritik am Zustand mancher kommunalen Straße. Der Bürgermeister versprach, sich damit auseinanderzusetzen. Woher weiß ich, wann mein Anwesen dran ist? Mit einem Gesamtvolumen von 4,75 Millionen Euro ist die
Ausbaumaßnahme Oberstreu/Mittelstreu das größte Einzelprojekt im Bereich Breitbandausbau, das bisher im Landkreis Rhön-Grabfeld durchgeführt wurde. Es werden knapp 130 Kilometer Glasfaserkabel verlegt, 18 Glasfaser-Netzverteiler aufgebaut und mehr als 600 Hausanschlüsse hergestellt. Seitens der Kommune gilt es, einen Eigenanteil in Höhe von 410.000 Euro zu stemmen. Die Telekom sei gewillt, fast alles möglich zu machen, hieß es aus dem Munde des Bürgermeisters. Hierzu gab es Gesprächsbedarf. "Woher weiß ich, wann mein Anwesen dran ist und was, wenn ich gerade dann im Urlaub bin?" wollte jemand wissen. Dies könne er tatsächlich nicht sagen, aber sicher sei, dass an keinem Haus vorbei gebaut werde. Niemand sei zudem gezwungen, einen Vertrag, der an der Haustür unter teils fadenscheinigen Argumenten angeboten werde, abzuschließen, mahnte Kießner. Seine Bitte an alle Betroffenen lautet, die erheblichen Einschränkungen während der Bauphase hinzunehmen. Auch bat er um Verständnis, dass es
aus Kostengründen vollkommen unmöglich sei, alle Gehwege im Zuge des Glasfaserausbaus zu erneuern.
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