m 16. August fiel der Startschuss für den Glasfaserausbau in der Gemeinde Ober- und Mittelstreu. "Ein schneller Internetanschluss ist heute ein absolutes Muss", betont Bürgermeister Stefan Kießner im Gespräch mit dieser Redaktion. Er versichert, dass künftig nur Kommunen, die eine moderne digitale Infrastruktur aufweisen können, attraktiv für Familien und Unternehmen sind. Auch der Gemeinderat steht geschlossen hinter jener größten kommunalen Infrastrukturmaßnahme, welche Kießner als Quantensprung bezeichnet.
Zufrieden erklärt das Ortsoberhaupt, man habe hartnäckig verhandelt und einen Vollausbau erwirken können. Fazit: "Am Ende sind wir Up to Date." Doch bis dahin wird es noch ein Weilchen dauern. Seine Bitte an alle Bürgerinnen und Bürger lautet deshalb, die erheblichen Einschränkungen während der Bauphase hinzunehmen. "Immerhin wird ganz Oberstreu und Mittelstreu quasi einmal komplett umgegraben." Wer sich noch nicht registriert hat, sollte dies schnellstmöglich nachholen, da die Anbindung zum jetzigen Zeitpunkt kostenlos erfolgt. Im Zuge der Baumaßnahmen verspricht der Bürgermeister – soweit möglich – auch marode Gehsteige instand zu setzen.
Viele Hürden wurden inzwischen genommen
Seit Amtseinführung sei der Glasfaserausbau ein Riesenthema gewesen, Ende 2020 wurde es dann konkret, blickt er zurück. Längst nicht alles lief problemlos. Kritikpunkt: "Die Telekom ist ein schwer manövrierbarer Tanker." Was anfangs zügig an Fahrt aufnahm, geriet zwischenzeitlich ziemlich ins Stocken. Unschön nennt er den Umstand, dass der Vertrieb teilweise schlecht mit der Technik zusammengearbeitet habe. Intensiv war laut Kießner jene Phase, als verunsicherte Bürger bei ihm anriefen, nachdem ihnen telefonische Lockangebote unterbreitet wurden. Ungünstig platzierte Netzverteiler in beiden Ortsgebieten bezeichnet der Bürgermeister augenzwinkernd als Herausforderung. Viele Hürden sind dank konstruktiver Zusammenarbeit aller Beteiligten unterdessen genommen worden.
Mit einem Gesamtvolumen von 4,75 Millionen Euro ist die Ausbaumaßnahme Oberstreu/Mittelstreu eines der größten Einzelprojekte im Bereich Breitbandausbau, welches bisher im Landkreis Rhön-Grabfeld durchgeführt wurde – ein echtes Mammutprojekt. So werden knapp 130 Kilometer Glasfaser verlegt, 18 Glasfaser-Netzverteiler aufgebaut und über 600 Hausanschlüsse hergestellt. Das Ausbauprojekt muss vertragsgemäß bis spätestens Mitte 2025 vollständig abgeschlossen sein; seitens der Kommune gilt es, einen Eigenanteil in Höhe von 410.000 Euro zu stemmen.
Drei Anwesen wurden bereits angeschlossen
Unterstützt wurde die Durchführung dieses Ausbauprojektes von der Kreisentwicklung des Landkreises Rhön-Grabfeld. Projektleiter Frank Reichert teilt ergänzend mit, dass in den kommenden Monaten die Ausbauarbeiten in zahlreichen Städten und Gemeinden beginnen. Welche Ortsbereiche ausgebaut werden können, ist jedoch von unterschiedlichen Faktoren – und hier insbesondere von den förderrechtlichen Vorgaben sowie der aktuellen Versorgung – abhängig.
Bis Ende 2026 werden mehr als zwei Drittel aller Adressen über einen Glasfaser-Direktanschluss ans Internet angebunden sein. Die Bemühungen bezüglich eines vollständigen Ausbaus des gesamten Landkreises mit Glasfaser-Hausanschlüssen gehen ebenfalls voran, heißt es aus der Kreisbehörde. Aktuell arbeitet man mit Hochdruck an der Vorbereitung zusätzlicher Ausbauprojekte nach der neuen Gigabit-Richtlinie des Bundes 2.0.
Zurück nach Oberstreu. Stefan Kießner wirkt zufrieden. Drei Anwesen wurden bereits angeschlossen, es habe keinerlei Schwierigkeiten gegeben, zeigt er sich optimistisch für den weiteren Verlauf.
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